Bodenuntersuchungen

Gute Bodenuntersuchungen mit Sorptionskomplex zeigen die Defizite und Überschüsse exakt auf. Sie lassen sich einfach interpretieren und machen es möglich, gezielt zu reagieren. Mit diesem Wissen sind Sie in der Lage, treffsicher den passenden Dünger zu wählen. Meist lassen sich die Defizite bereits auf 2-3 Jahre verteilt ausgleichen, um einen gesunden, fruchtbaren Boden mit aktivem Bodenleben zu generieren.

Achtung!

Um die Bodenuntersuchung im Sinne der Kationenaustauschkapazität (KAK) richtig zu interpretieren, ist eine einfache, gesetzlich vorgeschriebene Bodenuntersuchung nicht ausreichend.

Der Boden pH-Wert wird  in pH-neutraler Pufferlösung von Kaliumchlorid gemessen (pH KCl). Er unterscheidet sich von dem Wert, der in wässriger Lösung gemessen wird (pH H2O) und liegt ca. 0,3-1,0 Einheiten darunter. Will man beide Werte miteinander vergleichen, ist dies zu berücksichtigen. Über den Unterschied zwischen beiden pH-Werten können über die Aktivität der Mikroorganismen Rückschlüsse gezogen werden.

Eine Untersuchung, die sich nur auf den pH-Wert des Bodens beschränkt, verrät nicht, welches Kation im Mangel und welches im Überfluss vorhanden ist. Die gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen auf pH-Wert und Phosphor lassen damit keinen Rückschluss auf den Kalzium Gehalt und die Bodenstruktur zu, wie folgende Grafik zeigt.

Das überschüssige Mg++  (mit Ca++ über 80%) im Sorptionskomplex lässt den pH-Wert sehr stark ansteigen. Magnesium steigert den pH-Wert im Vergleich zu Kalzium, bei gleicher Menge, um das 1,67fache. Die wirkungsvollste pH-Wert Senkung ist daher das Ableiten von überschüssigem Magnesium durch Schwefelverbindungen.

Bodenproben ziehen:

Zeitpunkt der Probennahme:

Die Probennahme kann grundsätzlich zu jedem Zeitpunkt erfolgen, dennoch gibt es einige Punkte zu berücksichtigen um ein möglichst aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen.

Die Probennahme sollte nicht erfolgen wenn:

  • In den letzten 30 Tagen Stickstoff oder Gülle gedüngt wurde (senkt den pH-Wert temporär)
  • In den letzten 2 (Sulfatschwefel) - 6 (Elementarschwefel) Monaten Schwefel gedüngt wurde
  • Die Krume extrem trocken ist

Der beste Zeitpunkt zur Probennahme wäre das Frühjahr unmittelbar vor Beginn der Vegetationsperiode. Zu diesem Zeitpunkt ist der Boden am fruchtbarsten. Berücksichtigen Sie aber die Vorlaufzeiten. Von der Probennahme über die Auswertung der Proben mit Düngeempfehlung bis hin zur Beschaffung der empfohlenen Dünger vergehen mindestens 8 Wochen.

Wie tief sollte die Probennahme erfolgen?

Wenn keine besonderen Bodenschichten beprobt werden sollen, orientiert sich die Tiefe der Probennahme an der Tiefe der aeroben Bodenschicht, also der Schicht, die Zugang zu Sauerstoff hat. In dieser Schicht findet das Bodenleben der Mikroorganismen statt, dies ist auch die Schicht, die in der Regel durchwurzelt ist und beprobt werden sollte. Je nach Tiefe der Bodenbearbeitung kann diese variieren. In diese Schicht sollte anschließend auch der Nährstoffeintrag über die Düngung und dessen Vermischung mit dem Boden erfolgen.

Was sollte beprobt werden:

Basisdaten

Kationen

Anionen

Mikronährstoffe

Totale Kationenaustauschkapazität KAKpot/TEC

Kalzium

Schwefel

Bor

pH-Wert

Magnesium

Phosphor

Eisen

Humusgehalt

Kalium

 

Mangan

Gesamtstickstoff

Natrium

 

Kupfer

C/N Verhältnis

Freier Wasserstoff

 

Zink

N-Nachlieferung

 

 

Auf Wunsch:

CaCO3

 

 

Kobalt, Molybdän, Selen

Erforderliche Düngemaßnahmen:

Das Ergebnis einer guten Bodenuntersuchung weist nicht nur den Istzustand Ihres Bodens auf, sondern gibt Ihnen konkrete Empfehlungen (Art das Düngers, Menge, Priorisierung), wie der Nährstoffhaushalt Ihres Bodens wieder ins Gleichgewicht gebracht werden kann. Die Empfehlung berücksichtigt dabei auch den Entzug der nachfolgenden Feldfrucht, empfiehlt aber keine Stickstoffgaben.

Antagonismen sind in die Berechnung einkalkuliert. Dies kann in einigen Fällen durchaus verwirrend sein, wenn z.B. der Boden gut mit Zink versorgt ist, aber dennoch das Ausbringen von Zinksulfat empfohlen wird.

In diesem Beispiel wird der Phosphor Wert des Schlages so hoch sein, dass das im Boden vorhandene Zink fixiert und damit nicht pflanzenverfügbar ist. Nur eine Zink Gabe ermöglicht es der Pflanze, das benötigte Zink aufzunehmen. Erst wenn der hohe Phosphorvorrat abgebaut wird, wird das vorhandene Zink wieder für die Pflanze verfügbar.

Dies ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass der Boden häufig gut mit Nährstoffen bestückt ist, diese aber dennoch, aufgrund von Antagonismen, nicht genutzt werden können. Baut man den im Überschuss befindlichen Nährstoff ab, werden automatisch andere Nährstoffe, die durch die Überversorgung des einen Nährstoffs gebunden sind, wieder freigesetzt.

Spower® Düngeempfehlungen und Produkte

Interpretation der Ergebnisse einer Bodenuntersuchung

Die Ergebnisse und vor allem die Empfehlungen einer Bodenuntersuchung sind für ein ungeübtes Auge häufig schwer zu interpretieren und in die Praxis umzusetzen. Die empfohlenen Produkte sind selten beim regionalen Händler verfügbar oder nicht streufähig, da in Pulverform. Die Dosierung ist schwer einzuschätzen, häufig nicht ökonomisch umsetzbar und mit vielen Überfahrten verbunden.

Wir haben uns darauf spezialisiert, die in den Empfehlungen vorgeschlagenen Produkte in granulierter, voll streufähiger Form in den typischen Mengenverhältnissen, die sich aus den Empfehlungen ergeben, ökonomisch realisierbar, bereitzustellen.

Ergänzt wird die Formulierung unserer Produkte um, falls dies möglich ist, die Aufteilung der Nährstoffe in schnell und langsam wirkende Nährstoffe. Dies verhindert Auswaschung, stellt die Nährstoffe in einem langen Zeitraum zur Verfügung und optimiert damit die Kosten über die Verringerung der Zahl der Überfahrten und Auswaschungsverluste.

Formulierungen der Spower® Dünger

Die Formulierungen unserer Dünger sind optimiert auf Basis eines stetig wachsenden Datenbestandes. Wir dokumentieren alle bei uns eingehenden Analyseergebnisse, werten diese statistisch aus und erhalten damit einen Überblick über den Zustand der Böden in unserem Einzugsgebiet. Die Erfahrung zeigt, dass sich bestimmte Bodenprobleme kumulieren. Dies erlaubt es, die Dünger, passend zu den am häufigsten auftretenden Problemzonen zu formulieren.

Die Berücksichtigung von Antagonismen und Toxizität einzelner Nährstoffe ist dabei selbstverständlich. Die Mengenverhältnisse sind so gewählt, dass diese negativen Effekte ausgeschlossen sind.

Ziel ist es immer, die erkannten Probleme möglichst passgenau, mit möglichst geringen Aufwandmengen unter Minimierung der Überfahrten lösen zu können.

Beratung ist GROSS geschrieben

Die Auswahl der einzusetzenden Produkte und deren Dosierung ist aufgrund der Komplexität der Analyseergebnisse oft nicht einfach. Vor allem dann, wenn neben den Empfehlungen aus der Bodenuntersuchung noch weitere Parameter (z.B. Gülle- oder Misteintrag, die Abfahrt von Stroh oder der Anbau von Zwischenfürchten) mit in die Düngeplanung einfließen sollen.

Wir stehen Ihnen, sofern Sie uns die Ergebnisse Ihrer Bodenuntersuchungen zur Verfügung stellen, gerne mit Rat und Tat beiseite und erstellen Ihnen eine passgenaue Empfehlung.

Der Fokus liegt dabei auf der Umsetzung der Vorgaben aus Ihrer Bodenuntersuchung, gepaart mit der wirtschaftlich sinnvollen Auslegung der zu verwendenden Produkte und deren Dosierung sowie der zeitlichen Verteilung der Ausbringung.

Spezielle Nährstoffkombinationen, Sondermischungen

Die Auslegung unserer Produkte als Mischdünger ermöglicht es, ab einer Menge von 3.000 kg, auch individuelle Produktmischungen schnell, unkompliziert und dokumentiert bereitzustellen. Wir verfügen über ein automatisiertes Baukastensystem, welches, in einem gewissen, durch die vorgegebenen Rohstoffe limitierten Rahmen, kaum Wünsche offen lässt.

Es spielt dabei keine Rolle, um welche Kultur es sich handelt. Ob Obstbau, Weinbau, Gemüseanbau oder Sonderkulturen wie Weihnachtsbäume. Geben Sie uns Ihre Vorgaben, wir mischen, soweit technisch realisierbar, Ihren speziellen Dünger.